o.T. (Raum-Zeit-Tool)

Für die Ausstellung
SPACE REVISED - #1 Friendly Takeovers
Strategien der Raumaneignung
GAK, Gesellschaft für aktuelle Kunst, Bremen, 2009

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For Friendly Takeovers. Strategien der Raumaneignung Katrin Mayer orients herself to the dominant view from the GAK exhibition space on the river Weser and develops for this situation a work out of commercial adhesive tape. At equal distances the transparent stripes are stretched several metres between ceiling and floor and pull an open, interior space into the existing architecture. The everyday material forms transparent walls – layers, which via minimal intervention doubles, accentuates and comments on the given situation, without dominating it. Far rather the play of adhesive tape and light gives a subtle, but clearly perceptible painterly effect to the space. In the course of the presentation dust and other traces adhere to the glue stripes so ist exterior is constantly altered. Due to the temporary length of the exhibition not only the intervention in itself is temporarily laid out but the selected material, too.

The formal qualities of her intervention are extended by Mayer onto the level of content, in which she uses the backside of the adhesive stripes as a self-adhesive display surface. On this surface she affixes research material from film, architecture, or the history of displays. Material, that quotes the room situation with the exhibition site. In the end result a spatial tool is created which possesses time reflexive properties and carries within it performative change.
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Für Friendly Takeovers. Strategien der Raumaneignung orientierte sich Katrin Mayer an dem dominanten Ausblick aus dem Ausstellungsraum der GAK auf die Weser, um eigens für diese Situation eine Arbeit aus handelsüblichem Tesafilm zu entwickeln. In zahlreichen Streifen und gleichmäßigen Abständen ist das transparente Material zwischen Decke und Boden eingespannt und zieht so einen offenen Binnenraum in die vorhandene Architektur ein. Die alltäglichen Klebestreifen bilden durchsichtige Wände – Layers, die die vorgegebene Situation durch einen minimalen Eingriff doppeln, hervorheben und kommentieren, ohne sie dabei zu dominieren. Vielmehr ergeben das Zusammenspiel von Tesafilm und Licht zarte, aber deutlich wahrnehmbare, malerische Effekte im Raum. Im Verlauf der Präsentation bleiben Staub- und andere Spuren auf den Klebestreifen haften, so dass sich ihr Äußeres beständig verändert. Nicht nur die Intervention an sich ist durch die begrenzte Dauer der Ausstellung, sondern auch das gewählte Material ist demnach temporär ausgelegt.

Die formalen Qualitäten ihres Eingriffes ergänzt Mayer auf inhaltlicher Ebene, indem sie die Rückseite der Tesafilmstreifen als selbstklebende Displayfläche nutzt. In diese Fläche spannt sie Recherchematerial zur Problematik des White Cube, zur Korridorsituation des neu entstandenen Raumes oder Aufnahmen von Sternenstaub ein – Fragestellungen, die sich ebenfalls eng mit dem Ort der Ausstellung verbinden. Im Endergebnis entsteht ein räumliches Tool, das über zeitreflexive Eigenschaften verfügt und performative Veränderung in sich trägt.
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Janneke de Vries
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Eine Kooperation mit dem Künstlerhaus Bremen, Kunstverein Harburger Bahnhof und der Halle für Kunst Lüneburg

Publikation:
SPACE REVISED #1 - 4
Hrsg.: Eva Birkenstock, Stefanie Böttcher, Hannes Loichinger, Britta Peters, Tim Voss, Janneke de Vries

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Fotos: GAK Bremen
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