Display und Wiederholung: Zwischen Verwerkung und temporärer Formulierung


Workshop des Sonderforschungsbereichs 626, TP B8 „Ästhetische Reflexion im Spannungsfeld von Display und Situation“ mit Beiträgen von Rike Frank, Katrin Mayer, Fiona McGovern, Marie-France Rafael, Jörn Schafaff und Anna Schäffler

24. April 2014

Konferenzraum
Sonderforschungsbereich 626
„Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste“
Freie Universität Berlin

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Mit dem Aufkommen einer Kunst, die ein verstärktes Interesse an orts- und kontextspezifischen sowie institutionskritischen Zugängen aufweist, werden seit den 1960er Jahren auch Fragen bezüglich ihrer Wiederholbarkeit und eines adäquaten posthumen Umgangs mit diesen Arbeiten zunehmend relevant. Anliegen des Workshops ist es, sich diesem Thema aus kunsthistorischer, kuratorischer, künstlerischer und konservatorischer Perspektive zu nähern und ausgewählte Aspekte exemplarisch in Bezug zum Begriff des Displays zu diskutieren.
Anhand ausgewählter Fallbeispiele soll die multiple Funktionsweise von Displays, von objekthaften so wie handlungsbasierten Trägerstrukturen erörtert werden, die dem Zeigen dienen, Werkcharakter annehmen oder auch den Präsentationsakt selbst exponieren und als solche die Qualität aufweisen, reflexive Öffnungen und Kommentare zu erzeugen.
Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, welche - durchaus auch konfliktreichen -Verschiebungen die Wiederholung des Präsentationsakts markiert und wie die hierbei angewandten Verfahren und Entscheidungsprozesse unter anderem Autorschafts- und Werkkonzepte strukturieren, aber auch Rollen und Kompetenzen (beispielsweise der Interpretation) einer Neupositionierung unterziehen? An welchen Stellen greifen Mechanismen der Verwerkung und kann dieser Prozess durch Konzepte temporärer Formulierungen unterbunden werden? Der Fokus auf die (Nicht-)Wiederholbarkeit von künstlerischen Arbeiten und Praktiken intendiert auch, den gesteigerten Einfluss von Displays auf Ansätze einer Historiographie zwischen Ausstellungs-, Kunst- und Werkgeschichte zu reflektieren.

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- Rike Frank studierte Medientheorie und Kunstgeschichte, sie arbeitet als Kuratorin und lehrt Ausstellungsgeschichte, -theorie und -praxis an der Kunstakademie Oslo.

- Anna Schäffler studierte Kunstgeschichte sowie Neuere und Neueste Geschichte an der FU Berlin, der TU Berlin und der Complutense Universität Madrid. Zwischen 2008 und 2010 war sie kuratorische Assistentin der von Künstlern kuratierten Ausstellungen in der Temporären Kunsthalle Berlin (u.a. John Bock, Tilo Schulz, Karin Sander). Sie ko-kuratierte Ausstellungen ausgehend vom Phänomen des Blinden Flecks (»x o«, Grimmuseum Berlin 2012) oder der Schwarmbildung (interdisziplinäres Rechercheprojekt "Das Schwarm-Prinzip. Performative und politische Schwärme in der Kunst", 2011-2014, u.a. in der nGbK Berlin und dem Kunstverein Harburger Bahnhof, Hamburg). Seit 2009 arbeitet sie mit am Nachlass von Anna Oppermann (Werkerhaltung, Werkverzeichnis), assistierte Oppermanns ehemaliger Assistentin Ute Vorkoeper bei Ensembleaufbauten und installiert selbst Werke der Künstlerin (u.a. in Siegen und Herford). Sie steht am Beginn ihres Dissertationsprojektes zur Frage der Erhaltung und Re-Installierung von ortsspezifischen Installationswerken und wird von Peter Geimer an der FU Berlin betreut.

- Katrin Mayer hat Kunst in Karlsruhe und Hamburg studiert und lebt seit 2009 in Berlin. Ihre Arbeiten thematisieren Schnittstellen zwischen Kunst, Forschung, Architektur, Display und Dekor. Es geht ihr dabei um ein Verweben visueller Texturen und Oberflächen mit ortsbezogenen räumlichen und historischen Kontexten, häufig unter genderpolitischen Fragestellungen. Sie interessiert sich für spezifische Neu-Aushandlungen jeweiliger Zusammenhänge, was sie als temporäre Formulierungen bezeichnet.
Zu diesem Themenfeld promoviert die Künstlerin momentan in Hamburg und lehrt an der ZHDK Zürich. Sie entwickelt(e) Arbeiten u.a. für folgende Institutionen: Kunsthalle Bielefeld, Kunstmuseum Stuttgart, Museum Abteiberg Mönchengladbach, Museum für Gegenwartskunst Siegen, KUB Arena Kunsthaus Bregenz, Kunstverein Düsseldorf, Grazer Kunstverein, HAU - Hebbel am Ufer Berlin, etc.